Als langjähriger Hobbyfotograf mit einem unfotogenen Hund war dieses Buch zunächst ein „Must Have“. Die Autorin Anne Geiger beschreibt hier ihre lange Erfahrung als dezidierte Hundefotografin in allen Aspekten der Fotografie. Die richtigen Hunde mit glattem Fell, freien Augen und einem gelehrigen, ruhigen Wesen sind allerdings viel besser und einfacher zu fotografieren als andere. Wer, wie ich, keinen Border-Collie sondern einen sturen Tibet-Terrier fotografieren möchte, wird leider etwas alleine gelassen. Es gibt ausreichend Hinweise für das richtige Posing aber leider nichts, um auch meinen Hund entsprechend zu motivieren. Keines der vielen tollen Fotos wäre für mich somit nachstellbar, was natürlich frustrieren ist. Mit dem „richtigen“ Hund ist dieses Buch aber eine Fundgrube praktischer Tipps. Ich habe mir z.B. noch nie Gedanken darüber gemacht, wie sich die Fellfarbe auf den richtigen Weißabgleich auswirkt.
Auch, wer keinen Hund hat, aber einen umfassenden Einstieg in alle Aspekte der Fotografie benötigt, ist hier richtig aufgehoben. Von der richtigen Ausrüstung, der Wirkung unterschiedlicher Einstellungen, über Wahl der Locations, Perspektive, Nutzung diverser Lichtverhältnisse etc. etc. bis zum geeigneten Workflow in Photoshop wird alles, was der Anfänger benötigt, detailliert und gut verständlich erklärt. Wer allerdings schon ein bis zwei Jahre Praxis hat und Fotozeitschriften oder Fotobücher liest, findet hier zwar alles schön strukturiert aber nichts wirklich Neues.
Was ich ganz schmerzlich vermisst habe, ist, dass nur bei einem sehr kleinen Teil der Fotos die verwendeten Werte und Einstellungen angegeben wurden.
Für Einsteiger ist dies ein sehr hilfreiches Buch, auch wenn man keinen Hund hat. Hundefreunden geht bei den Bildern das Herz auf, auch wenn sie nicht fotografieren.
Bei Fotografen mit einem passenden Hund wird dieses Buch ganz bestimmt eine neue Phase gemeinsamen Lernens und Erlebens einleiten.
(Manfred Klimmeck)