Auf der Pilzpirsch

An zwei Abenden der vergangenen Woche war das Fototeam Bruchköbel in einem Waldgebiet bei Eichen/Nidderau unterwegs. Ziel war es, Pilze in ihrer natürlichen Umgebung zu fotografieren.

Die regnerische Witterung war kein Hindernis sondern Ansporn, wichtig war nur, dass sich die Pilze wohlfühlen. Und tatsächlich arbeiteten bald kleine Gruppen konzentriert an ihren Motiven – tief gebückt, knieend, liegend… aber nein, ich glaube niemand hat sich wirklich in den Matsch gelegt. Auf den Wegen durch das nasse Laub fanden sich zahlreiche Pilze in unterschiedlichsten Formen und Farben. Während der Wanderungen war immer auch Zeit für den Austausch zum Objekt, denn es waren ausgebildete Pilzberater dabei. Mit Geduld und einem geschulten Blick entstanden vielfältige Aufnahmen von nahen Details bis hin zu stimmungsvollen Gesamtansichten, von feinen Lamellen, glänzenden Tropfen oder dem zarten Geflecht aus Moos und Wurzeln. Manche Pilze wurden in sanftes Streiflicht getaucht, andere leuchteten mystisch im Dunkeln.

In der Dämmerung kam zunehmend künstliche Beleuchtung zum Einsatz. Noch etwas später wurde batteriebetrieben künstlicher Nebel geschaffen. Und noch etwas später dann, schon wieder zuhause, half bei manchem auch noch künstliche Intelligenz bei der Bildbearbeitung.

Eine kleine Auswahl der etwas anderen Pilzernte ist hier auf unserer Vereinsseite zu sehen. Sie zeigt, wie sich die Reize des Herbstes in Szene setzen lassen. Besonders dann, wenn Begeisterung und Entdeckerfreude im Spiel sind, entstehen Bilder voller Stimmung und Textur, die den Wald in seiner stillen Schönheit zeigen.

Dieser Beitrag enthält Bilder unserer Mitglieder Irmtraut Herrmann, Wolfgang Richter, Michael Joest, Peter Gasselsdorfer und des Autors

Zingst, Nationalparktage 2024

Von unserem Mitglied Peter Gasselsdorfer

Am 28. und 29. September 2024 fanden in Zingst wieder die Nationalparktage statt. Neben dem Besuch des Festplatzes mit Ausstellungen am Schlösschen an der Sundischen Wiese besteht die Möglichkeit, an unterschiedlichen Vorträgen teilzunehmen. Auch kann man sich zu unterschiedlichen Touren anmelden, bei denen Ranger in die Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft führen.

Zu dieser Zeit ist die Hirschbrunft in vollem Gang.

Der beeindruckende Weststrand leidet das ganze Jahr durch Stürme, die ständig an der Abbruchkante nagen. Jahr für Jahr geht Land verloren und neues wird an der Nordspitze, am Darßer Ort, angespült. Der Weststrand kann das ganze Jahr über besucht werden.


Hingegen gelangt man zu manchen Bereichen des wilden Nordstrands nur im Rahmen einer Führung.


An den Nationalparktagen kann unter der Leitung eines Rangers das “Kranicherwachen” am Pramort beobachtet werden. Ein beeindruckendes Schauspiel, wenn tausende Kraniche mit der aufgehenden Sonne nach und nach zu ihren Futterplätzen aufsteigen.

Am Kranorama bei Günz wird sogenanntes “Ablenkungsfutter” für die Kraniche verteilt, damit sie während ihrer Rast in den Süden nicht auf den Feldern der Landwirte nach Nahrung suchen. Hier lassen sich tagsüber tausende Kraniche, Enten und Gänse aus nächster Nähe beobachten.

Text und Bilder: Peter Gasselsdorfer

Ein Besuch des Mercedes-Benz Museums in Bad Cannstatt

Von unserem Mitglied Bernd Adam

Das Museum ist schon von außen ein imposantes Gebäude und hat sehr runde Formen.

Ein Ticket ist schnell gekauft, und dann wir man noch mit einem elektronischen Führer ausgestattet. Meine Tour beginnt mit der Fahrt zur obersten Etage, wo die Ausstellung beginnt. Hier sieht man den Beginn des Fahrzeugbaus von Mercedes Benz.

Die Ausstellung ist so angeordnet, dass jeweils die Fahrzeuge neueren Datums weiter unten angeordnet sind. Man startet im 19 Jahrhundert, und auf der untersten Etage sind die neuesten Modelle zu sehen.

Ich fand es sehr interessant, wie sich die Formen über die jahrzehnte verändert haben. Nach meinem Geschmack sind die Karossen aus den 30er Jahren die formschönsten, aber dies ist sicher eine Geschmacksfrage. Ein Beispiel ist das Bild eines roten Roadsters aus dem Jahr 1935.

Diese rote Farbe zieht sich durch die vielen Jahrzehnte in vielen Nuancen. Ist wohl farblich eher der “Hingucker”.

Alle Bilder wurden übrigens mit einem Smartphone aufgenommen, was die große Schärfentiefe erlaubt. Es stand auf allen Ebenen ausreichend Licht zur Verfügung, so dass man ohne Blitz auskommen kann.

Viele Details, wie z.B. das Armaturenbrett, die Felgen oder die schön geformten Kotflügel kann man im Museum ablichten.

Wer in Stuttgart verweilt sollte einen Besuch des Mercedes Benz Museums nicht auslassen. Es ist dort sehr kurzweilig, und man kann viele schöne Bilder anfertigen. Falls es passt, den Besuch auf einen Wochentag legen – dann ist der Besucherandrang nicht so groß, und man kann sein Motiv auch mal allein vor die Kamera bekommen. Aber auch der Sonntag kann interesant sein, denn da treffen sich die Oldtimer ab 9:00 Uhr vor dem Museum (noch bis 12.Oktober 2025).

Ein Mercedes wie dieser aus dem Jahr 1955 diente mir als “Kinderwagen” zu Beginn der 60er.

Text und Bilder: Bernd Adam

Ein Hoch auf den Frankfurter Hauptbahnhof als Fotomotiv

Von unserem Mitglied Ralf Metzger

Ich arbeite für die Zentrale einer Bank, die Ihren Sitz in Frankfurt am Main hat. Das hat zur Folge, dass ich jahrelang mit dem Zug nach Frankfurt gefahren bin und so zweimal am Tag über den Frankfurter Hauptbahnhof kam.

Irgendwann habe ich den Hauptbahnhof dann auch fotografisch für mich entdeckt und habe morgens auf dem Weg ins Büro immer mal wieder die Kamera mitgenommen.

Dabei habe ich mich fotografisch immer wieder auf unterschiedliche Themenbereiche konzentriert. Mal habe ich ein- und ausfahrende Züge fotografiert, mal die Menschen, die auf den Zug warten oder ihn im letzten Moment noch erreichen wollen. Ein anderes Mal habe ich mir das Gebäude an sich vorgenommen und versucht, die Architektur in Szene zu setzen oder ich habe mich auch mal in der Aufnahme von Details versucht. Auch Langzeitbelichtungen sind einen Versuch wert, um zum Beispiel das hektische Treiben darzustellen.

Ich glaube, ich habe den Hauptbahnhof noch nie „fotografisch enttäuscht“ verlassen. Ob Street, Technik, Makro, Reportage oder Architektur, der Bahnhof hat für jeden etwas zu bieten.

Dann darf man natürlich auch die Tragödien nicht auslassen, die sich am Hauptbahnhof abspielen. Zuallererst fällt mir hier der Vorfall am 29. Juli 2019 ein, als ein Mann eine Mutter und ihren achtjährigen Sohn vor einen einfahrenden Zug gestoßen hat. Dabei wurde der Sohn tödlich verletzt. Ich war an diesem Tag im Büro, habe immer wieder die Martinshörner gehört und dann erst auf dem Heimweg mitbekommen, was sich dort abgespielt hat. Ein paar Tage später habe ich am Gleis folgendes fotografiert:

Aufgrund von Corona und den damit stark ausgebauten und genutzten Möglichkeiten des Home Office bin ich nur noch sehr sporadisch in Frankfurt, nehme mir dann aber immer auch etwas Zeit, um am Hauptbahnhof zu fotografieren.

Text und Bilder: Ralf Metzger

Blick zurück in’s ARTrium

Wir bedanken uns hiermit ganz herzlich bei allen Besuchern unserer diesjährigen Ausstellung BLICK·PUNKTE 2023 für ihr Interesse. Einige von ihnen haben uns in persönlichen Gesprächen Fragen gestellt und Anregungen gegeben. Noch mehr haben mit der Wahl ihrer Favoritenbilder unsere Neugier befriedigt, welche Exponate wohl besonders gut beim Publikum ankommen würden. Schließlich war jedem Fotografen die Auswahl der ausgestellten Bilder selbst überlassen. Insgesamt konnten wir 304 Einzelbewertungen auszählen.

 

Vielleicht möchten auch Sie wissen, wie es ausgegangen ist? Wir zeigen Ihnen hier die bestbewerteten 5 Bilder unserer Ausstellung noch einmal:

 

Platz 1   Hafen von Cesenantico 1 von Roland Grimm (25 Stimmen)

 

 

Platz 2 teilen sich Pusteblume von Regina Bergmann und Randerscheinung von Michael Joest (jeweils 19 Stimmen)

 

Platz 4   Weiher von Dieter Maisch (15 Stimmen)

 

Platz 5   Dünenhüne von Roland Schirmer (14 Stimmen)

 

In der diesjährigen Ausstellung hatten wir erstmals Fotoarbeiten der Mitglieder zum Verkauf angeboten. Ein Teil des Erlöses geht an den gemeinnützigen Bruchköbeler Verein LaLeLu. Mit einer kleinen Aufstockung durch das Fototeam können wir deren Arbeit mit dem runden Betrag von 100,- € unterstützen.